„Das Reisen führt uns zu uns zurück.“
Albert Camus (1913-1960)

Wednesday, 28 December 2011

W.A. part 2: Christmas in Dobbeljuh Ey

Seit über einer Woche bin ich jetzt schon auf der Farm von Marnies Eltern in Ongerup und hier gefällt es mir viel viel besser als in den ersten Tagen in Perth. Hier kommt also ein Bericht über das Leben auf einer australischen Farm, Weihnachten am Strand und die allerbeste schönste Weihnachtsüberraschung ;-)

Die Wigboro Farm ist für australische Verhältnisse nicht sehr groß, für deutsche allerdings schon: 2000 Hektar und so um die 4000 Schafe. Um zu den nächsten Nachbarn zu kommen braucht man definitiv ein Auto und um mal einen Großeinkauf machen zu können, muss man ins 100km entfernte Katanning fahren. Langweilig ist es hier aber nicht :-)

Gleich an meinem ersten Tag hier habe ich eine Menge über den Malleefowl erfahren. Der Malleefowl ist ein Vogel, der nur in Südaustralien vorkommt und deren Population durch nicht-heimische Fressfeinde wie Füchse und das „clearing“ des ursprünglichen Buschlandes stark dezimiert wurde. Deshalb wurde in Ongerup eine Malleefowl Preservation Group gegründet und es gibt ein Info Center, in dem Besucher alles über die Geschichte der Region und den Lebensraum des Vogels erfahren können. Wirklich interessant, deshalb hier ein Link zur homepage: http://www.malleefowl.com.au/

Circa eine Autostunde entfernt von der Farm befindet sich der Sterling Range National Park. Das Land ist hier ansonsten ziemlich flach (fast wie zu Hause ;-)), aber mitten aus der weiten Fläche ragen plötzlichen ein paar Gipfel heraus. Dort bin ich mit Marnie am Dienstag gewesen und wir sind auf den Bluff Knoll gewandert. Hin und zurück hat es 3,5 Stunden gedauert und auf dem Pfad habe ich fleißig nach Schlangen Ausschau gehalten, nur leider keine entdeckt. Dafür aber viele viele kleine Eidechsen.
Marnie and me on Bluff Knoll

In meinen ersten Tagen hier habe ich schon einigermaßen viel vom Farmleben mitbekommen. Ich habe die Hunde in Aktion mit den Schafen erlebt, Strohballen gepackt, die Windschutzscheibe vom Drescher geputzt und und und. Rund um die Farm habe ich auch schon allerlei australisches Getrier entdeckt, wie Kängurus, giftige Red Back Spinnen und Bobtails und zum Teil fotografiert Die Bilder aus W.A. findet auf der neuen Fotoseite.

Nachdem ich mich nach wenigen Tagen hier schon richtig wohl gefühlt habe, gab's für mich am Freitag, 23.12. eine riesengroße Überraschung: Vormittags habe ich einen Brief zum Briefkasten, einem alten ausrangierten Kühlschrank in einer kleinen Hütte gebracht. Als ich mich auf den Rückweg machen wollte, tauchte hinter der Hütte auf einmal mein Prinz Manu auf. Wow, was für eine Überraschung! Nach 2 Monaten haben wir uns nun viel eher wider gesehen, als ich es erwartet hatte, denn eigentlich hatte ich damit gerechnet, dass wir uns erst im Februar in Neuseeland treffen. Jetzt haben wir ca. 2 gemeinsame Wochen Urlaub in Australien :-)

Unser Weihnachten haben wir zusammen mit der Familie in Albany am Meer verbracht. Von dem Ferienhaus, das nur wenige hundert Meter vom Middleton Beach entfernt ist, konnten wir am Christmas Day (25.12.) gleich morgens im Meer baden gehen. Nachmittags haben wir dort Cricket gespielt und ich frage mich bis jetzt, was an dieser Sportart interessant sein soll. Am Boxing Day (26.12.) waren wir beim Pferderennen und haben den Aussis beim Betrinken zugeguckt. Insgesamt also ein komplett anderes Weihnachten als back home. Aber es ist definitiv schön, die Feiertage im Warmen zu verbringen.
Christmas day at Middleton Beach

Auf der Farm selbst sollte vor Weihnachten eigentlich die Ernte abgeschlossen sein. Allerdings hatte es in den letzten Wochen ungewöhnlich viel geregnet für diese Jahreszeit und es war zu kalt. Das ist zwar gut für die Schafe, weil es überall grün ist und genug Futter zur Verfügung steht, das Getreide ist allerdings viel zu nass gewesen, sodass die Ernte noch nicht richtig in Gang gekommen ist. Über die Feiertage war das Wetter allerdings gut und auch für die nächsten Tage ist die Vorhersage hervorragend. Deshalb sind jetzt alle wieder busy. Wir werden wohl ein paar Tagestouren in der Gegend machen, aber auch auf der Farm helfen und einfach unsere gemeinsame Zeit genießen, bevor es für mich zurück nach NZ und für Manuel zurück nach Hause geht.

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